Baustellenmanagement nach Lüneburger Art
Impressionen aus einer fahrradfreundlichen Kommune
Die Lünertorstraße, insbesondere der Teil zwischen Bahnhofstraße und Scholze-Kreuzung, ist allem Anschein nach ein echter Hot-Spot für Baumaßnahmen und damit verbunden die üblichen Einschränkungen für den Radverkehr.
Durfte der ADFC dort im November 2024 bereits eine vorrangig zu Lasten des Radverkehrs gehende Baustelle bemängeln, ist es jetzt abermals eine Kleinbaustelle für die der Radweg vollständig gesperrt wird. Beschilderung einer Umleitung? Fehlanzeige! Alles wie gehabt!
Um dem Radverkehr den möglichen Wechsel auf die Fahrbahn in den Mischverkehr erst so richtig zu verleiden, wird die bis dorthin geltende Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h wieder auf 50 km/h hinaufgesetzt.
Der überwiegende Teil des Radverkehrs fährt daher regelwidrig auf dem verbleibenden Teil des Gehweges (120 cm Restbreite), was für Konfliktpotenzial mit dem fußläufigen Verkehr sorgt.
Der ortskundige Mensch weiß: Die Lünertorstraße ist hier Bestandteil einer der meistbefahrenen Radverkehrsrouten zwischen Ost- und Weststadt. Diese mit einem lapidaren "Radfahrer absteigen" abzuwürgen, sollte nicht zum Repertoire einer Stadt gehören, die sich seit Jahresbeginn 2025 mit der Auszeichnung "Fahrradfreundliche Kommune Niedersachen" schmücken darf.
Kleines Schmankerl am Rande: Direkt vor der Absperrung wirbt ein auf dem Radweg platziertes Piktogramm für das Stadtradeln 2025 (siehe Foto). Dieser feine Sinn für Ironie wirft ein bezeichnendes Licht auf die handelnden Personen.
Verfasser: Uwe Wenk