Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Lüneburg

Verkehrslenkung in Lüneburgs Wasserviertel

Die Stadtverwaltung lud unzufriedene Anwohnerinnen und Anwohner über den Zickzack-Kurs (für den Autoverkehr) ein.

Ilmenaubrücke Lünertorstraße
Ilmenaubrücke Lünertorstraße © Claudia Koops

Die Unzufriedenheit galt Auto-Posern (Lautstärke), dem Zickzack der Verkehrsführung durch neue Einbahnstraßenregelungen, Fahren durch eine Partyzone (gemeint ist die Stintbrücke), der Situation in der Straße Am Werder und den „besonders schlimmen Radfahrern“. Letztere würden sich nicht an Vorfahrtsregeln halten.

In dem Bericht wird auch erwähnt, dass sich viele Autofahrer – sogar Polizei und Taxen – nicht an das Durchfahrtsverbot in der Lünertorstraße (zwischen Kaufhausstraße und Am Werder) halten würden. Das scheint aber nicht „besonders schlimm“ zu sein.

Laut LP-Bericht fasst Erster Stadtrat Moßmann am Ende zusammen: es wird geprüft, die Fahrradabstellbügel (beim Pons) zu entfernen und Fahrbahnschwellen für den Radverkehr einzubauen. Das ist aus Sicht des adfc Lüneburg ein paradoxes und hilfloses Ergebnis einer Diskussion, die anlässlich der Verkehrsführung für den Autoverkehr initiiert wurde.

Die Stadt hat im Wasserviertel die Verkehrsführung geändert und unterlässt – wieder einmal – jede Form der sichtbaren Kommunikation im Straßenraum. Ein aktueller Planungsgrundsatz lautet, dass der Verkehrsraum so gestaltet werden solle, dass Regelungen intuitiv verstanden werden. Wenn Radfahrende sich nicht an Vorfahrtsregeln halten, könnte es an dieser fehlenden Gestaltung liegen, ebenso wie das Missachten des Durchfahrtsverbots durch Autofahrende. 

Das Wasserviertel ist mittlerweile Tempo 30-Zone. Es wäre daher möglich mittels Haifischzähnen die Vorfahrtssituationen auf der Fahrbahn zu verdeutlichen. Andere Kommunen machen das so. Haifischzähne geben besondere Hinweise zur Erleichterung des Verkehrs. 
Stattdessen wird geprüft, wie der Radverkehr durch Fahrbahnschwellen ausgebremst werden kann. Würde die Stadt den Radverkehr ernsthaft stärken wollen, sollten solche Ablenkungsmanöver von der eigentlichen Problematik nicht als Lösung zur Beruhigung der Anwohnerschaft in den Raum gestellt werden. Denn der Zickzack-Kurs ist damit nicht behoben.

Der adfc fordert Radfahrende immer zum Einhalten der Verkehrsregeln und zu Rücksicht gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden auf, möchte aber gleichzeitig klarstellen: Radverkehr ist leise, erzeugt keine Abgasemissionen und stellt nicht das Gefahrenpotenzial dar, das durch Autos entsteht.

Ein weiteres Beispiel für Nicht-Kommunikation ist der Alte Hessenweg in Häcklingen: nach der Fahrbahnsanierung hat die Verkehrsbehörde die Freigabe des Fußwegs für den Radverkehr aufgehoben. Das bleibt überwiegend unbemerkt.

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Haifischzähne

Haifischzähne

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https://lueneburg.adfc.de/neuigkeit/verkehrslenkung-in-lueneburgs-wasserviertel

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