Zeitreise mit dem Fahrrad – Umlaufsperre an der Hamburger Straße
Für viele Menschen, die in den Ortsteilen Kreideberg und Zeltberg unterwegs sind, ist es eine willkommene Abkürzung: der Verbindungsweg zwischen Dessauer und Hamburger Straße.
Allerdings ist das Willkommen nicht gänzlich ungetrübt: kurz vor dem Erreichen der Hamburger Straße ist für die Weiterfahrt eine Portion Geduld und Geschicklichkeit gefragt. Die dortige Umlaufsperre – ein Relikt aus den 60er Jahren – ist mit ihren 120 cm Durchfahrtsbreite und einem stolzen Überlappungsmaß von 75 cm ein echtes Hindernis - in Fachkreisen auch "Hamburg Road Challenge" genannt. Ob Bio-Bike oder Pedelec: Wer hier hindurch möchte, lernt die Kunst des Slalomfahrens auf engstem Raum. Und wer mit Lastenfahrrad oder Rollstuhl auf dieses Bauwerk zusteuert, hört es schon von Weitem: "Vergiss es!!!"
Der ADFC hat sich in einem Schreiben an die "fahrradfreundliche Kommune" Lüneburg gewandt und auf die widersprüchlichen Maße hingewiesen, die allen aktuellen Standards für Radverkehrsanlagen widersprechen. Verbunden mit der Bitte, dieses unnötige Sperrwerk möglichst umgehend abzubauen. Die erste Antwort der Stadt ließ nicht lange auf sich warten und bestätigte den Eingang unseres Schreibens. Man wolle sich „intern austauschen“, schließlich seien Umlaufsperren oft zur Unfallverhütung gedacht.
Bleiben wir optimistisch: Vielleicht wird die Umlaufsperre bald Geschichte – und die Zufahrt zur Hamburger Straße ein Vorbild für barrierefreien Radverkehr!
Verfasser: Uwe Wenk