Innerstädtischer Fahrradstrassenring
Der ADFC Lüneburg hat schon 2017 bei der Erörterung der "Radverkehrsstrategie 2025" einen Fahrradstraßenring in der Lüneburger Innenstadt gefordert.
Dies ist von Verwaltung und Politik aufgegriffen worden. Der von uns vorgeschlagene Streckenverlauf wurde übernommen.
Am 25.11.2020 hat der Verkehrsausschuss der Stadt Lüneburg die abschnittsweise Einrichtung des vollständigen Fahrradstraßenrings bis Ende 2024 beschlossen. Den Beschluß finden Sie hier. Die Umsetzung hinkt dem Zeitplan weit hinterher.
Von 9 bis Ende 2023 vorgesehenen Teilen sind bis jetzt erst 3 fertiggestellt worden:
Erster Schritt - Wallstraße
Die Wallstraße ist am 23.11.2020 zur Fahrradstraße umgewidmet worden. Sie ist der erste realisierte Teil des von uns geforderten Fahrradstraßenrings.
Im September 2021 ist hier eine Fahrbahnsanierung gemacht worden. Piktogramme auf der Fahrbahn verdeutlichen jetzt, dass hier Radelnde grundsätzlich nebeneinander fahren dürfen.
In Einmündungsbereichen ist die Fahrbahn rot eingefärbt.
Zweiter Schritt - Haagestraße
CDU, SPD und FDP haben im Stadtrat vergeblich versucht, hier die Weiterführung zu verhindern. Inzwischen ist der Umbau abgeschlossen.
Dritter Schritt - Knoten Haagestraße/Rote Straße/Wallstraße
Nach anfänglichen Pöbeleien in den lokalen Medien hat man auch die Überführung über die Rote Straße jetzt gut gelöst: Die Fahrradstraße hat - wie schon 2020 vorgesehen - durchgehend Vorfahrt und Kfz dürfen in der Roten Straße in Richtung Am Sande mit Ausnahmen von Bussen und Taxen nur noch rechts oder links abbiegen. Das macht es auch für Busfahrer entspannter. Sie müssen jetzt auf dem Weg aus der Wallstraße zum Platz Am Sande nur noch entgegenkommenden Radelnden und Fußgängern auf dem Überweg Vorrang geben. Das ist mehr Sicherheit für alle.
Wozu ein Fahrradstraßenring?
Fahrradstraßen werden dort eingerichtet, wo viel Radverkehr vorhanden ist, erwartet wird oder gebündelt werden soll. Sie sind entscheidend dafür, dass sich die zögerlichen 60 Prozent der Bevölkerung trauen, in ihrer Stadt die mehr oder minder kurzen Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Fast alle Lüneburger wohnen weniger als 5 Kilometer von der Innenstadt entfernt. Sie brauchen schon jetzt in die Innenstadt im Tür-zu-Tür-Verkehr weniger als eine halbe Stunde mit dem Fahrrad. Damit ist das Fahrrad schon jetzt für die meisten innerstädtischen Strecken das schnellste Verkehrsmittel.
Radverkehrswege bis zur Innenstadt genügen nicht. Ein bündelnder Fahrradstraßenring bringt Radler in der Innenstadt sicher, komfortabel und schnell zu ihren Zielen.
Der Fahrradstraßenring hat für Radfahrer denselben Zweck wie der Stadtring für Kraftfahrzeuge: Radverkehr bündeln.
Er bietet parallel zum Stadring eine Strecke an, die lärmarm, sicherer und ohne störende Wartezeiten an Ampeln gutes Vorankommen mit dem Fahrrad ermöglicht.
Außerdem nimmt er Radverkehr aus der Fußgängerzone auf und verbessert so die Sicherheit für Fußgänger.
Fahrradstraßen können für öffentliche Verkehrsmittel, Taxen und Anlieger freigegeben werden. Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt. Der Radverkehr hat Vorrang. Er darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit verringern.